TIRA

Telemedizinische intersektorale Rehabilitationsplanung in der Alterstraumatologie

Unsere Gesellschaft wird älter und kränker. 2012 waren 12,4 Millionen Bürger über 70 Jahre alt, 2030 sollen es fast 20 Millionen sein. Im Alter verringern sich Kraft, Wahrnehmung und Koordination. Dadurch stürzen ältere Menschen sehr viel häufiger und erleiden in der Folge Knochenbrüche, die eine umfassende Therapie und Diagnostik erfordern. Problematisch bei älteren Patienten: Sie haben oft mehrere gravierende Erkrankungen.

Um das Bedürfnis dieser Patientengruppe nach einer möglichst optimalen Wiederherstellung ihrer Mobilität besser erfüllen zu können, wurde am Universitätsklinikum Aachen das Telemedizin-Projekt „TIRA“ ins Lebengerufen. Das vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in NRW geförderte Projekt soll auch für andere Felder der medizinischen Anschlussheilbehandlung nutzbar sein, um eine weitere Verbreitung zu ermöglichen.

Zusammen mit dem Telemedizinischen Rettungsassistenzsystem TEMRAS und der intensivmedizinischen Telematik TIM sowie der telemedizinischen Herz-Ambulanz ist auf diesem Zukunftssektor mit TIRA eine weitere Säule am UKA entstanden.

 

Projektergebnisse:

Im Rahmen des Projektes konnte bislang eine Kombination aus etablierten Assessmentscores festgelegt und auf ihre telemedizinische Tauglichkeit evaluiert werden. Mittlerweile werden die Untersuchungen zusammen mit den Kooperationspartnern und -partnerinnen mittels eines mobilen Systems zur Bild- und Tonübertragung direkt am Krankenbett bei allen Patientinnen und Patienten durchgeführt, die in eine Teilnahme einwilligen. Auch nach der Beendigung des Projektes werden weiterhin alle Patientinnen und Patienten im Regelbetrieb, die für eine geriatrische Rehabilitation oder akutgeriatrische Komplexbehandlung in Frage kommen, telemedizinisch vorgestellt. Bisher konnten so bereits über 200 Personen mit einem Durchschnittsalter von über 80 Jahren nach diesem Verfahren untersucht und ihre weitere Behandlung geplant werden. Hierbei zeigte sich, dass insbesondere die Erfassung des kognitiven Status der Patientinnen und Patienten für die weitere Planung der Rehabilitation elementar zu sein scheint. Personen mit beginnenden dementiellen Erkrankungen zeigten eine deutliche Verbesserung sowohl der Mobilität als auch des kognitiven Status im Verlauf der geriatrischen Rehabilitationsbehandlung.


Projektleitung:
Universitätsklinikum Aachen
Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Christoph Pape
E-Mail: info@ukaachen.de
Internet: www.ukaachen.de

Projektlaufzeit:
04.09.2013 – 31.07.2015
Förderung:
Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes NRW und der EU im Rahmen des Ziel2-Programms NRW 2007-2013 gefördert (Altersgerechte Versorgungsmodelle, Produkte und Dienstleistungen/NRW-Ziel 2-Programm 2007 – 2013). Nähere Information zur Förderung finden Sie unter www.etn.nrw.