TIM – Telematik in der Intensivmedizin

Geschlechtergerechte Versorgung in der Intensivmedizin durch telemedizinische Integration dezentraler Krankenhäuser

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer innovativen telemedizinischen Plattform, um die hochspezialisierte universitäre Intensivmedizin in die Fläche zu bringen und durch Entwicklung eines finanziell tragfähigen Geschäftsmodells zu verstetigen. Wichtiges Projektziel ist die Analyse und Optimierung geschlechtsspezifischer Unterschiede im Umgang mit der IT-Bedienoberfläche. Durch die Kooperation von Intensivmedizin und Technologie wird die bestehende Lücke zwischen Telemedizin in der Forschung und der klinischen Praxis geschlossen. Die telemedizinische Intensivversorgung soll in den peripher angeschlossenen Intensivabteilungen als „telemedizinischer Visitenwagen“ umgesetzt werden. Darüber hinaus sind ein eLearning-Tool und die Analyse der Bedienoberfläche nach geschlechterspezifischen Aspekten vorgesehen.

Projektergebnisse:

Im Projekt Telematik in der Intensivmedizin (TIM) wurden regelmäßig gemeinsame teleintensiv-medizinische Visiten durchgeführt. Erfreulicherweise konnte bereits zu Beginn des Produktivbetriebes im Januar 2014 eine Integration in den klinischen Alltag stattfinden, die zu einer hohen Anzahl an teleintensivmedizinischen Visiten führte. Über den Schwerpunkt der Sepsiserkennung und -behandlung hinaus wurde eine Machbarkeitsstudie zur begleitenden telepharmazeutischen Versorgung zur Verbesserung der Sicherheit in der Arzneimitteltherapie durchgeführt. Pharmazeutinnen, Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner führen gemeinsame Visiten durch und optimieren z. B. durch Dosisanpassungen gemeinsam die Arzneimitteltherapie. In TIM wurden über 1100 Patientinnen und Patienten in über 4000 gemeinsamen Visiten behandelt, insgesamt kam es zu einer Steigerung der SepsisDetektions-Rate sowie der Leitlinienadhärenz. TIM gewann den Storz Telemedizinpreis 2014. Das Telemedizinzentrum des Universitätsklinikums Aachen wurde als Ort des Fortschritts 2015 prämiert.

Neben der erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit stieß TIM nicht nur auf öffentliche Resonanz, sondern wurde auch auf intensivmedizinischen Kongressen wie dem „Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)“ und dem „Deutschen Anästhesiecongress (DAC)“ positiv aufgenommen. Die Publikation Strukturempfehlungen der DGAI (Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin) für alle Bereiche des Fachs, sind ein essentieller Schritt, um den Qualitätsanspruch für eine telemedizinische Versorgung zu definieren und zu verstetigen.

Aktuelle Pressemeldungen

Telematik in der Intensivmedizin (TIM)

Intelligent vernetzt: Telemedizin-Projekt TIM ist Best-Practice-Beispiel


Projektleitung:
Universitätsklinikum Aachen
Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care
Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx
E-Mail: gmarx@ukaachen.de

Dr. Robert Deisz
Pauwelsstr. 30
52074 Aachen
Tel.: 0241 / 8080444

Projektlaufzeit:
01.10.2012 – 30.06.2015
Förderung:
Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes NRW und der EU im Rahmen des Ziel2-Programms NRW 2007-2013 gefördert (IuK Gender Med.NRW/NRW-Ziel 2-Programm 2007 – 2013). Nähere Information zur Förderung finden Sie unter www.etn.nrw.