Optimal@NRW

Optimal@NRW – Optimierte Akutversorgung geriatrischer Patienten durch ein intersektorales telemedizinisches Kooperationsnetzwerk – rund um die Uhr 

Eine besondere Herausforderung des demographischen Wandels ist die adäquate geriatrische Versorgung in Pflegeheimen oder dem häuslichen Umfeld.

Das Projekt Optimal@NRW steht für einen neuen intersektoralen Ansatz der Akutversorgung pflegebedürftiger geriatrischer Personen. Dieser Ansatz umfasst die Implementierung von Frühwarnsystemen, die Ausstattung mit Telekonsultationssystemen und die sektorenübergreifende digitale Behandlungsdokumentation in 25 Pflegeheimen in der Region Aachen. Das Projekt greift die aktuell geplanten Änderungen in der Notfallversorgung auf und erweitert diese noch um einen „virtuellen digitalen Tresen“, welcher seitens der Uniklinik RWTH Aachen gemeinsam mit der KV Nordrhein rund um die Uhr betrieben wird. Konkret bedeutet dies, dass die teilnehmenden Pflegeheime bei Auftreten einer medizinischen Fragestellung zunächst die Arztrufzentrale (116117) kontaktieren, welche nach einer medizinischen Ersteinschätzung Hilfestellungen organisiert.

Neben einer Telekonsultation mit dem behandelnden und ebenfalls am Optimal@NRW-Projekt teilnehmenden Hausarzt besteht eine weitere Möglichkeit darin, dass das Pflegeheim eine Telekonsultation mit dem virtuellen Tresen durchführen kann, welcher an der Uniklinik RWTH Aachen angesiedelt und rund um die Uhr besetzt ist. Insbesondere, wenn der Hausarzt zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar ist, können zudem mobile Entlastende Versorgungsassistenten (EVA) das Personal vor Ort unterstützen und ärztlich delegierbare Leistungen erbringen. Somit soll eines der zentralen Projektziele, die Vermeidung inadäquater Krankenhauseinweisungen bei ambulant-sensitiven Krankenhausfällen (ASK) und eine verbesserte medizinische Versorgung, erreicht werden.

Die Evaluation der primären und sekundären Outcomes auf Ebene der Pflegeheime erfolgt im Rahmen einer cluster-randomisierten Studie in Form des Stepped-Wedge-Designs.

Innerhalb des ambulanten Sektors ist keine Intervention, sondern eine Pilotstudie geplant, welche eine zukünftige Anwendung der Intervention in diesem Sektor erforscht. Konkrete medizinische Fragestellungen sowie die Auswertung von ethischen und anwenderbezogenen Aspekten sind weitere Stränge der Evaluation.

Projektziel

Die messbare Verbesserung der medizinischen Akutversorgung sowie die Vermeidung inadäquater Krankenhauseinweisungen geriatrischer Patienten in stationärer und ambulanter Pflege.

Patientennutzen

Bedarfsgerechte und interdisziplinäre Versorgung, Vermeidung inadäquater Krankenhauseinweisungen (Folgen: Delir, Verwirrtheitszustände), frühzeitigere Erkennung einer gesundheitlichen Verschlechterung mithilfe eines Frühwarnsystems.


Studienleitung und Konsortialführung:
Universitätsklinikum RWTH Aachen, Zentrale Notaufnahme
Kontakt:

Priv.-Doz. Dr. Jörg Christian Brokmann

Tel.: 0241 8088421

E-Mail: optimal-nrw@ukaachen.de

Projektlaufzeit:
01.04.2020 – 31.03.2024
Förderung:
Das Vorhaben wird mit Mitteln des Innovationsfonds gefördert. Nähere Informationen zur Förderung finden Sie unter innovationsfonds.g-ba.de.

 

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