TI-Resolution: KBV-Vertreterversammlung fordert Kurswechsel bei Digitalisierung

24. Mai 2022 | Kategorien: Allgemein

Quelle: kbv.de – Die Delegierten bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) übten gestern (23.05.2022) deutliche Kritik am aktuellen Vorgehen der gematik. Wichtige Vorhaben, wie das eRezept, die ePa oder die eAU seien noch lange nicht in den Praxen angekommen. Es gebe zu viele technische Probleme und auch wichtige Finanzierungsfragen bzgl. des Austauschs von Konnektoren seien nicht geklärt.

KBV-Vorstandmitglied Dr. Thomas Kriedel richtete deutliche Worte auch an das BMG und forderte in der Digitalisierungsstrategie einen Paradigmenwechsel: „Während Verkehrsnetze, Telekommunikationsnetze und Energienetze als staatliche Infrastrukturaufgabe wahrgenommen werden, hat man bislang dem Netz der TI den Rang eines Unterthemas in einer Unterabteilung im BMG eingeräumt. Es handelt sich bei der TI um versicherungsfremde Leistungen von gesamtgesellschaftlichem Interesse.“

Der KBV-Vorstand appellierte an die neue Leitung des BMG, das Thema Digitalisierung auch über eRezept-Einführung und Opt-out bei der elektronischen Patientenakte hinaus im Zwischenspurt bis zur Sommerpause mit Hochdruck anzugehen. Im Sinne der Patientenversorgung müssten die akuten Baustellen der Telematik­infra­struktur (TI) „schnellstmöglich“ behoben werden. Die Delegierten beschlossen eine entsprechende Resolution einstimmig.

Darin fordern sie u.a. ein verbindliches Testkonzept für sämtliche TI-Anwendungen und Komponenten, Unterstützung der Praxen bei der Implementierung sowie eine transparente Kommunikation von Seiten der gematik. So solle die gematik beispielsweise eine zentrale Info-Hotline einrichten, bei der sich Praxen mit TI-Problemen melden können.

Hier lesen Sie alle Punkte aus der Resolution an die gematik.

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