Join App im Anwenderzentrum eGesundheit: Grenzenlose Kommunikation und Zusammenarbeit

26. Februar 2021 | Kategorien: Allgemein

 

Messenger sind aus vielen Krankenhäusern heutzutage nicht mehr wegzudenken, gerade wenn verschiedene Akteure intersektoral miteinander vernetzt sind. Eine Lösung ist die Kommunikations-App Join, die u.a. in den Maria Hilf Kliniken in Mönchengladbach und im Universitätsklinikum Essen im Einsatz ist und im Anwenderzentrum eGesundheit ausprobiert werden kann.

Es ist kaum möglich, einfacher und effizienter zu kommunizieren, als mit einem Messenger. Die Corona-Pandemie hat zudem gezeigt, wie wichtig digitale Lösungen sind, gerade was den Austausch von Informationen, Daten und Expertise angeht. Die bestmögliche Patientenversorgung kann nur umgesetzt werden, wenn klinische Fachkräfte immer die Informationen und Bilder zur Hand haben, die sie für Entscheidungen und Behandlungen brauchen.

Das volle Potential entfalten Messenger-Dienste vor allem dann, wenn die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen intersektoral miteinander vernetzt sind und Lösungen flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen seitens der Ärztinnen und Ärzte eingestellt werden können. Die Kommunikations-App Join bietet Nutzerinnen und Nutzern genau das. Join ist deshalb u.a. in den Maria Hilf Kliniken in Mönchengladbach und im Universitätsklinikum Essen im Einsatz.

Konsil-Netzwerk NRW

Die Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach haben das Konsil-Netzwerk 2018 ins Leben gerufen und nutzen Join für die Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern in der Region.

Mediziner der Radiologie und Neuroradiologie sind mit niedergelassenen Ärzten vernetzt. Diese können sich bei Fragen direkt an das Klinik-Team wenden und z.B. DICOM-Dateien wie CT- oder MRT-Bilder verschicken. Die Spezialisten in der Klinik schauen sich die Bilder an und können dem niedergelassenen Kollegen direkt rückmelden, ob alles in Ordnung ist oder ob der Patient z.B. in die Klinik überwiesen werden muss. Diese Entscheidungen können „on time“ getroffen werden, also noch während der Patient im Behandlungszimmer ist. Das langwierige Versenden von CDs mit der Post und das Warten auf eine Rückmeldung entfallen damit. Für kompliziertere Fragestellungen und einen direkten Austausch ist eine Kommunikation via Voice- oder Videotelefonie aus der App heraus möglich.

Von einem solchen Netzwerk profitieren das Krankenhaus und die niedergelassenen Ärzte gleichermaßen: Die Ärzte können ihre Expertise direkt in die Praxis der angeschlossenen Kollegen einbringen und sich als wertvoller Partner in der regionalen Gesundheitsversorgung etablieren. Die niedergelassenen Ärzte profitieren vom schnellen Feedback und dem unkomplizierten Austausch. Patienten müssen nicht tage- oder gar wochenlang warten, bis das Untersuchungsergebnis eintrifft – verlorene Zeit, die in die Behandlung investiert werden kann.

Höhere Patientensicherheit dank klinischem Messenger

Das UK Essen und andere Kliniken in der Region nutzen Join, um die Versorgung und Nachsorge von PatientInnen mit einem Herzunterstützungssystem (Ventricular Assist Device – VAD) zu verbessern. Die Implantation eines Herzunterstützungssystems bedingt in der Folge eine intensive, regelmäßige Betreuung durch die Klinik, denn die VAD-PatientInnen sind vielfältigen Risiken ausgesetzt. Es können Infektionen der Driveline-Austrittstelle, Pumpenthrombosen oder Hirnblutungen auftreten – lebensbedrohliche Situationen für die Betroffenen.
Das Problem: In den ersten Wochen nach der Operation stellen sich PatientInnen zu Routinekontrollen in der Regel ein- bis zweimal pro Woche vor. In der Folgezeit reduziert sich die Anzahl der Standard-Untersuchungen in der Klinik, je nach Zustand der Betroffenen. Diese zwangsläufige Reduzierung der Kontrollen birgt Risiken: Infektionen, Änderungen der Gerinnungswerte, mechanische Alterationen der Pumpe oder Wundheilungsstörungen lassen sich nur zeitverzögert erkennen.

Das UK Essen hat deshalb ein Projekt initiiert, um die Betreuung der VAD-PatientInnen sowie therapeutische und diagnostische Maßnahmen an 365 Tagen mit dem Behandlungsteam zu kommunizieren. Über Join senden PatientInnen verschiedene Geräteparameter und Vitalwerte täglich, sowie einmal pro Woche ein Foto des Driveline-Ausgangs, an die VAD-KoordinatorInnen. Am Klinikum werden die Werte anschließend kontrolliert. Bei Normabweichungen können die VAD-KoordinatorInnen und ÄrztInnen über Chat oder Videotelefonie direkt mit den Betroffenen und/oder den behandelnden KollegInnen Kontakt aufnehmen, entsprechende Handlungsanweisungen besprechen und Maßnahmen einleiten. Das bedeutet nicht nur weniger Vorstellungen in der Ambulanz oder Krankenhausaufnahmen, Komplikationen können so schneller erkannt und die Behandlung besser koordiniert werden.

Mehrwerte für das gesamte Gesundheitswesen

Beide Projekte zeigen: Die bestmögliche Patientenversorgung kann nur umgesetzt werden, wenn medizinische Fachkräfte immer die Informationen und Bilder zur Hand haben, die sie für Entscheidungen und Behandlungen brauchen. Ziel muss es sein, Expertinnen und Experten zu vernetzen – auch über Krankenhaus-, Sektoren- und Ländergrenzen hinweg. Erst solche Netzwerke ermöglichen den schnellen Austausch klinischer Informationen und Expertise und sind der erste Schritt hin zu einer effizienteren, sektorenübergreifenden Patientenversorgung.

Weitere Infos erhalten Sie hier: www.krankenhaus-messenger.com