Virtuelle Onkologische Verbünde

Die Zielsetzung dieses Projekts lag in der Entwicklung einer kostengünstigen, hoch verfügbaren, standardisierten und gut übertragbaren Lösung für die einrichtungsübergreifende EPA in der Onkologie – unter Berücksichtigung des EFA-Standards. Dabei standen besonders Gender-Aspekte im Fokus. Die Ableitung der Anforderungen erfolgte dabei auf Basis von S3-Leitlinien (Mammakarzinom, kolonrektales Karzinom und Prostata-Karzinom) und der einschlägigen Literatur. Durch die anschließenden Interviews mit medizinischen Expertinnen und Experten wurden die abgeleiteten Anforderungen noch konsentiert. Folglich stand im Mittelpunkt dieses Forschungsprojektes ein Lösungsansatz zur qualitätsgesicherten, vernetzten interdisziplinären und intersektoralen Gestaltung von Versorgungsprozessen für onkologische Patientinnen und Patienten. Zentral war dabei die Entwicklung und Veröffentlichung von einrichtungsübergreifenden Versorgungspfaden. Basis dafür bildete eine Infrastruktur, die aufsetzend auf der elektronischen Fallakte, die Anforderungen an eine einrichtungsübergreifende Akte in Form konkreter Datensets datenschutzkonform beschreibt. Ausgewählte Use Cases wurden darauf aufbauend prototypisch entwickelt. Dabei stand die Nutzerorientierung im Mittelpunkt der Evaluierung, damit sichergestellt wurde, dass Produkte, die auf dieser Basis später entwickelt werden, die Bedarfe der Anwenderinnen und Anwender auch wirklich berücksichtigen.
Die Forschungsergebnisse sind breit übertragbar für die interdisziplinäre onkologische Versorgung und wurden öffentlich gemacht.

Projektziele

Die Ziele des Forschungsprojektes „Virtuelle Onkologische Verbünde“:

  • Evaluation der Prozesse in der interdisziplinären und intersektoralen Versorgung onkologischer Patienten und Patientinnen
  • Entwicklung von Versorgungspfaden
  • Entwicklung einer Infrastruktur

Zielgruppe

Die Zielgruppe dieses Forschungsprojekts waren medizinische Experten, dessen Fachgebiet in der Onkologie liegt. Dabei standen die Bereiche Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs im Vordergrund.

Beteiligte

Die Beteiligten dieses Forschungsprojekts kamen aus den Bereichen Wirtschaft und Forschung.

  • Fachhochschule Dortmund
  • com2health GmbH
  • Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH (ZTG)

 

Projektergebnisse:

Im Rahmen des Projekts wurden S3-Leitlinien für die Hauptindikationen Mamma-, Darm- und ProstataKarzinom formalisiert und in computerinterpretierbare Versorgungspfade überführt. Ein Netzwerk aus onkologischen Expertinnen und Experten von zertifizierten Tumorzentren, Comprehensive Cancer Centers, niedergelassenen Onkologinnen und Onkologen sowie aus IT Leitungen verschiedener regionaler Verbünde wurde aufgebaut und für die Verifikation der Ergebnisse kontinuierlich eingebunden. Die Use Case-Entwicklung für den Prototypen der Versorgungsmanagementplattform konzentrierte sich auf Basis der erhobenen Prioritäten auf die Schnittstellen rund um die Tumorkonferenzprozesse: Anmeldung eines Behandlungsfalls einer niedergelassenen Fachärztin bzw. eines Facharztes zur Tumorkonferenz, Vorbereitung der Tumorkonferenz, Abschließen des Tumorkonferenzprotokolls. Dabei wurden insbesondere die Informationen aus den Leitlinien integriert und der Datenaustausch zwischen Primärsystemen, elektronischer Fallakte und der VM-Plattform spezifiziert. Die so gewonnenen Erkenntnisse wurden als Empfehlungen in Form eines Cookbooks veröffentlicht. Datenschutzrechtliche Aspekte werden darin ebenso dargestellt und anhand der konkreten Informations- und Kommunikationsprozesse behandelt. Die Projektergebnisse werden sowohl regional, national als auch international auf IT- und Health CareManagement-Konferenzen vorgestellt.


Projektleitung:
Prof. Dr. Britta Böckmann
Fachhochschule Dortmund
Kontaktdaten:
Emil-Figge-Straße 42 :: 44227 Dortmund
Tel.: 0231- 755 6728
Fax: 0231- 755 6725
E-Mail: britta.boeckmann@fh-dortmund.de
Projektwebseite:
Projektlaufzeit:
20.12.2013 – 30.06.2015
Förderung:
Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes NRW und der EU im Rahmen des Ziel2-Programms NRW 2007-2013 gefördert (IuK Gender Med.NRW/NRW-Ziel 2-Programm 2007 – 2013). Nähere Information zur Förderung finden Sie unter www.etn.nrw.