Arzneimittelkonto NRW

Arzneimittelversorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger

Die Arzneimittelversorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit im Alter, unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterunterschiede und der besonderen Herausforderungen bei Migrantinnen und Migranten, soll durch eine integrative technische Lösung, in deren Mitte ein zentrales Arzneimittelkonto für die älteren Patienten und Patientinnen steht, deutlich verbessert werden. Auf das zentrale Arzneimittelkonto sollen – nach einem definierten Berechtigungskonzept – die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, die Patienten und Patientinnen bzw. deren Angehörige, die Pflegekräfte und optional auch Apothekerinnen und Apotheker zugreifen können. Das Arzneimittelkonto bildet zusätzlich die Basis für einen übergreifenden Arzneimitteltherapiesicherheits-Check, direkt beim behandelnden Arzt/Ärztin oder fakultativ durch Patienten/Patientinnen oder Angehörige.

In die AMTS-Prüfung fließen alle relevanten Patientenparameter ein. Es erfolgt eine übergreifende Risikoüberprüfung auf Interaktionen, Kontraindikationen und Doppelverordnungen. Die in der PRISCUS-Liste1 potenziell inadäquater Medikation für ältere Menschen aufgeführten 83 Arzneistoffe werden hierbei stets vollautomatisch mit berücksichtigt.

Projektergebnisse:

Insgesamt 1.000 ältere Patientinnen und Patienten wurden seit Juli 2013 in den teilnehmenden Hausarztpraxen in das Projekt Arzneimittelkonto NRW eingeschrieben und in der Folge sicherer mit Medikamenten versorgt. Ein automatisierter AMTS-Check prüft bei jeder neuen Verordnung auf Basis aller bereits vorhandenen Informationen im zentralen Arzneimittelkonto auf Unverträglichkeiten und Kontraindikationen, unter besonderer Berücksichtigung der PRISCUS-Liste. Bei der Erfassung von OTC-Präparaten durch die Patientinnen und Patienten selbst über PC, Tablet oder Smartphone läuft ebenfalls eine AMTS-Prüfung und gibt dem Patienten oder der Patientin im Bedarfsfall einen Warnhinweis. Die Evaluation zeigt, dass die Warnhinweise in vielen Fällen zu einer Umsteuerung und Verbesserung der ursprünglich geplanten Medikation führen.


Projektlogo:
AMK_NRW_projekt_signet_1.0

Projektleitung:
CompuGroup Medical Deutschland AG
Frank Ladendorf
Kontaktdaten:
Tel.: 0261 / 80001682
E-Mail: frank.ladendorf@cgm.com

Projektlaufzeit:
20.02.2013 – 31.07.2015
Förderung:
Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes NRW und der EU im Rahmen des Ziel2-Programms NRW 2007-2013 gefördert (Altersgerechte Versorgungsmodelle, Produkte und Dienstleistungen/NRW-Ziel 2-Programm 2007 – 2013). Nähere Information zur Förderung finden Sie unter www.etn.nrw.